Auf der Coutellia 2013 stellte die Confrérie du Couteau de Thiers ein neues Buch über das „Le Thiers“-Messer vor. Der reich bebilderte Band ist ein Lese- und Augenschmaus für alle Liebhaber dieses eleganten Messers.

Die Stadt Thiers war über Jahrhunderte das Zentrum der französischen Messerproduktion. Doch während der Name des Städtchens Laguiole zum Synonym für die dort hergestellten Messer wurde, gab es kein repräsentatives Messer mit dem Namen „Thiers“. Das änderte sich erst 1993. In jenem Jahr trat zum ersten Mal die Confrérie du Couteau de Thiers zusammen, eine kleine Schar von Messermachern und Enthusiasten, die beschlossen, ihrer Stadt ein Denkmal in Form eines Messers zu setzen. Am 7. November 1994 war es so weit: Der Prototyp des „Le Thiers“ wurde erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Heute, fast zwanzig Jahre später, hat die Interessengemeinschaft fast 200 Mitglieder. Rund fünfzig Manufakturen und Messermacher haben in den vergangenen Jahren etwa 500 Varianten des „Le Thiers“ registrieren lassen. Damals wurde nicht nur ein Prototyp geschaffen, es wurden auch Grundsätze festgelegt, die jeder befolgen muss, der ein Messer unter dem Namen „Le Thiers“ vermarkten will. Zu den Statuten zählen die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards sowie die Verpflichtung, die Messer vor Ort herzustellen. Außerdem muss jede neue Interpretation des „Le Thiers“ einer mehrköpfigen Jury zur Begutachtung vorgelegt werden. Besteht das Messer die Prüfung, darf es in Produktion gehen und das begehrte „Le Thiers“-Logo tragen.

Der Messerjournalist Christian Lemasson, der sich mit seinem Standardwerk zum Laguiole einen Namen gemacht hat, ist Mitglied der Confrérie und war maßgeblich an der Entstehung des Buches beteiligt. Das erste Kapitel fasst die „Le Thiers“-Historie knapp zusammen, danach folgen auf je einer Doppelseite Porträts der Manufakturen und Messermacher, die „Le Thiers“-Modelle fertigen. Die Texte sind durchgängig zweisprachig (Französisch und Englisch), was vor allem die vielen Touristen freuen dürfte, die alljährlich Frankreichs Messerhauptstadt besuchen. Die zahlreichen Fotos vermitteln Einblicke in die Fabriken und Werkstätten, vor allem aber setzen sie die Messer stilvoll in Szene.

Fazit: Für den Neuling ist das Buch eine ideale Einführung in die Welt der „Le Thiers“-Messer, und der Liebhaber wird Manufakturen, Messermacher und Modelle entdecken, die seinen Horizont erweitern.

Confrérie du Couteau de Thiers: Le Thiers, 144 Seiten (ISBN 978-2-9530163-1-4)

Das Buch steht inzwischen auf der Website der Confrérie du Couteau de Thiers online zur Verfügung: www.lethiers.fr/livre