Kaiser Wilhelm II. hatte einen sehr eigenen Sinn für Humor. Überliefert sind derbe Scherze, die oftmals nur dürftig getarnte Aggressionen sind.
Nachdem Wilhelm II. im Alter von 29 Jahren den Thron bestiegen hatte, machte er sich einen Spaß daraus, die hohen Militärs, die in einem gesetzten Alter waren, zu schikanieren. Er ließ sie beim Frühsport Kniebeugen machen, gab ihnen dabei Rippenstöße oder jagte sie nachts durch die Gänge der kaiserlichen Yacht. Admiral Georg Alexander von Müller, von 1906 bis 1918 Chef des Marinekabinetts, notierte im Jahr 1911: „Beim Turnen morgens große Albernheit. S. M. schneidet Scholl mit einem Taschenmesser die Hosenträger durch.“